Wiederbegrünungsprojekt
Dodoma, Tansania
Wiederherstellung von Ökosystemen in den Weidelandschaften Nordkenias
Gemeinsam mit unseren Durchführungspartner*innen sorgen wir für die Wiederherstellung einer nachhaltigen Vegetation in den Gebieten, indem wir wirksame Best-Practice-Verfahren für Weideland anwenden und fördern. Zwei wesentliche Techniken sind das Anlegen von halbkreisförmigen Bunds und die Schaffung von Grassamenbanken.
Die nördliche Landschaft Kenias umfasst die Bezirke Laikipia, Isiolo, Samburu und Marsabit in den nördlichen Weidelandschaften. Dieses Gebiet ist in mehrere kommunale Schutzgebiete unterteilt, die wichtige Ökosysteme und Reservate miteinander verbinden und eine entscheidende Rolle bei den regionalen Naturschutzbemühungen spielen. In diesen Schutzgebieten leben überwiegend Hirt*innen-Gemeinschaften, deren Haupteinnahmequelle die Viehzucht ist. Die nördliche Landschaft dient auch als wichtiger Wildtierkorridor für große Wildtierherden, die durch die Bezirke wandern.
Ein effektives Weidelandmanagement ist in dieser Landschaft nach wie vor eine große Herausforderung und erfordert maßgeschneiderte Ansätze anstelle einer Einheitslösung. Um dieses Problem anzugehen, haben wir uns mit verschiedenen Interessengruppen zusammengetan, darunter lokale Partner*innen wie der Northern Rangelands Trust (NRT), kommunale Naturschutzverbände, Green Earth Warriors, die Wyss Academy of Nature und andere, um diese degradierten Weideflächen und Graslandschaften durch effektive Bewirtschaftungsmethoden zu stabilisieren und zu rehabilitieren.
Die Auswirkungen dieser Bemühungen tragen gemeinsam zur Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften gegen den Klimawandel und die Umweltzerstörung bei.
Hectares werden restauriert
Bunds gegraben
Grassamenbanken
Menschen profitieren davon
Gemeinsam mit Landwirt*innen und Viehzüchter*innen stellen wir in den Bezirken Laikipia, Isiolo, Samburu und Marsabit in den nördlichen Weidegebieten Tausende von Hektar trockenen, degradierten Landes wieder her. Diese Wiederherstellung der Vegetation hat viele positive Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und die biologische Vielfalt sowie auf die Menschen und ihre Lebensgrundlagen.
Bunds (oder wie wir sie gerne nennen: „Earthsmiles“) sind halbrund geformte Sickerbecken, welche Regenwasser auffangen.
Sie werden in unseren Projektgebieten in unterschiedlichen afrikanischen Ländern gegraben, um Regenwasser aufzufangen, das sonst über den trockenen, kargen Boden weggespült wird. Durch das Graben dieser Bunds können wir eine große Fläche in kürzester Zeit wiederbegrünen, wovon die Artenvielfalt, die Natur, die Menschen und – letztendlich unser Klima profitieren
Emurua, Arusha in Mai 2023.
In unseren Grassamenbanken bauen Massai-Frauen Gras (Heu) und Samen an, ernten und verkaufen sie. Sie erzielen so ein Einkommen, indem sie die Samen auf lokalen Märkten oder an Organisationen verkaufen. Die Grassamenbanken bilden eine grüne Oase in der kargen Umgebung, und das Heu, welches die Frauen ernten, dient in Trockenzeiten als Futter für ihr Vieh.
Der Verkauf der Gräser und der von den Grassamenbanken geernteten Grassamen dient als alternative Einkommensquelle für die 150 Frauen der Massai-Community, welche an der Verwaltung dieser Banken beteiligt sind und macht sie unabhängiger.
Die Befähigung der Menschen, ihr Land Stück für Stück neu zu bewirtschaften, ist eine kosteneffiziente und skalierbare Methode und ein Katalysator für sozioökonomische Veränderungen. Dazu müssen wir in die Herzen und Köpfe der Menschen vordringen. Wir inspirieren die Landwirt*innen, indem wir ihnen die Vorteile der Landrevitalisierung aufzeigen und ihnen Instrumente an die Hand geben, mit denen sie beginnen können.
Bauern mit Schaufeln im Norden Kenias, März 2024. Von: Nick Spollin
Bunds sind halbrunde Sickerbecken, die ausgehoben werden, um die verhärtete oberste Erdschicht aufzubrechen.
Die Bunds verlangsamen die Fließgeschwindigkeit von abfließendem Regenwasser und halten dieses zurück, wodurch eine Erosion fruchtbaren Bodens verhindert wird. Dadurch wird der Wasserhaushalt im Boden wiederhergestellt, wodurch den im Boden vorhandenen Samen mehr Wasser zur Verfügung steht. Diese Samen erhalten dadurch die Chance, zu sprießen und das bedeutet: Wiederbegrünung!
Fanya Juu und Fanya Chini sind Regenwassernutzungstechniken. Landwirte graben entlang ihrer landwirtschaftlichen Nutzflächen, damit letztere nicht erodieren, und um dafür zu sorgen, dass das wertvolle Regenwasser auf ihrem Land bleibt.
Fanya Chini bedeutet auf Suaheli „wirf es nach unten“. Es verhindert, dass Regen, der außerhalb eines Ackers fällt, außerhalb des Ackers bleibt, wodurch eine Erosion fruchtbarer Erde verhindert wird. Fanya Juu bedeutet „wirf es nach oben“. Diese Technik verhindert, dass der auf den Acker fallende Regen abfließt, wodurch die Wasserverfügbarkeit für die dort angebauten Nutzpflanzen verbessert wird. So können die Bauern ihr Land noch intensiver wiederbegrünen!
Grassamenbanken sind kleine Teile des Gemeindelandes, das für die Produktion von Gräsern und Grassamen genutzt wird.
Die Grassamenbanken werden von Massai-Frauengruppen geleitet und aufrechterhalten. Sobald die Gräser vollständig gewachsen sind, produzieren diese Grassamen, welche die Frauen daraufhin auf lokalen Märkten oder an anderen Wiederbegrünungs-Projekte verkaufen können. Dies generiert ein höheres Einkommen für die Frauen und bringt mehr Grün in andere Regionen. Eine Win-win-Situation!
Um die Nachhaltigkeit unserer Projekte sicherzustellen, entwickeln wir, zusammen mit einem lokalen Partner und den Gemeinden, einen Plan für das Management der Weideflächen. Das Ziel ist es, Überweidung in kritischen und empfindlichen Weidegebieten vorzubeugen.
Wir haben den Auftrag, in den nächsten 10 Jahren gemeinsam mit Millionen von Landwirten und gemeinsam mit Ihnen die afrikanischen Landschaften zu begrünen.
Wollen wir den Planeten innerhalb eines Jahrzehnts abkühlen, dann müssen alle für diesen Wandel an einem Strang ziehen. Wir nutzen die Kraft der Medien, der Daten und der neuesten Technologien, um unsere Botschaft in die Welt zu tragen eine Hochskalierung zu erreichen. Wir möchten eine ganze Generation inspirieren, zusammenbringen und stärken und eine Regreen-Bewegung gründen.