Wiederbegrünungsprojekt
Kuku, Kenia
Arbeit
Degradierte Weideländer restaurieren und nachhaltige Landnutzung fördern
Wir restaurieren degradierte Weideländer zusammen mit der South Rift Association of Land Owners (SORALO) in der South Rift Region und ermutigen die Gemeinden nachhaltige Landnutzungs-Praktiken anzuwenden. Indem wir Vegetation zurückbringen und die Weideländer schützen, können wir den Lebensunterhalt der Massai verbessern und Wildtiere in der Gegend unterstützen.
Die South Rift Region ist Teil der South Rift Valley und liegt nah an der Grenze Tansanias. An diese Region, die einen wichtigen Lebensraum für eine reichhaltige Vielfalt an Säugetieren bietet, grenzen auch zwei große Wildreservate, die Serengeti Mara und die Great Kilimanjaro-Amboseli-Tsavo. Es ist auch Zuhause von Massai-Hirten: eine nomadische Gemeinde, die auf Nutztiere als Haupteinkommensquelle angewiesen sind. Aufgrund von anhaltender Trockenheit, Überweidung und dem Eindringen von gefährlichen Pflanzenarten, nehmen die Weideflächen und Wasserressourcen der Nutztiere ab. Gleichzeitig haben Wildtiere Schwierigkeiten sich zu erhalten.
Zeit zu Handeln! Zusammen mit unserem Partner SORALO führen wir verschiedene Techniken für Landschaftswiederherstellung ein, um nachhaltige Vegetation in der Region zu ermöglichen und invasive Pflanzen zu beseitigen. Indem wir nachhaltige Landnutzungs-Praktiken in der Gemeinde fördern, möchten wir die Qualität der Weideländer verbessern. Dies wird zu mehr Nahrungs- und Wassersicherheit, mehr Futter für die Nutztiere und mehr Einkommen für die ansässigen Gemeinden führen. Außerdem wird dies zu einem besseren Habitat für die Tiere in der Region beitragen. Im größeren Umfang hat die Wiederbegrünung des degradierten Landes einen kühlenden Effekt auf das (lokale) Klima.
unter Landsanierung
Bunds gegraben
Grassamenbanken
liter zurückgehaltenes Wasser im Jahr 2023
Fanya Juu & Fanya Chini
Gemeinsam mit Millionen von Bauern und Hirten stellen wir 394 Hektar trockenes, degradiertes Land wieder her. Die Wiederherstellung der Vegetation hat viele positive Auswirkungen auf das Klima, auf die Umwelt und die Artenvielfalt, auf die Menschen und ihre Lebensgrundlage.
Bunds (oder wie wir sie gerne nennen: „Erdlächeln“) sind halbrund geformte Sickerbecken, die Regenwasser auffangen.
Sie werden in unseren Projektgebieten in Afrika gegraben, um Regenwasser aufzufangen, das sonst über den trockenen, kargen Boden weggespült wird. Durch das Graben von Sickerbecken können wir eine große Fläche in kürzester Zeit wiederbepflanzen, wovon die Artenvielfalt, die Natur, die Menschen und – letztendlich unser Klima profitieren.
In unseren Grassamenbanken bauen Maasai-Frauen Gras (Heu) und Samen an, ernten sie und verkaufen sie. Sie erzielen ein Einkommen, indem sie diese auf lokalen Märkten oder an Organisationen verkaufen. Die Grassamenbanken bilden eine grüne Oase in der kargen Umgebung, und das Heu, das die Frauen ernten, ist in trockenen Jahreszeiten Futter für ihr Vieh.
Der Verkauf der Gräser und der von den Grassamenbanken geernteten Grassamen schafft eine Einkommensquelle für die Frauen, die die Grassamenbanken verwalten. Dieses Einkommen dient als alternativer Lebensunterhalt und macht die Frauen unabhängiger.
Insgesamt sind 80 Frauen an den Grassamenbanken beteiligt und haben wir 4 Grassamenbanken in South Rift.
Einer der Hauptvorteile, die das Zurückbringen von Vegetation mit sich bringt, ist, dass sie mehr Feuchtigkeit in der Luft erzeugt. Die Vegetation „transpiriert“: Sie gibt Feuchtigkeit an die Luft ab, wodurch diese abgekühlt wird. In einem ausreichend großen Maßstab hilft dies, Wolken zu erzeugen und erhöht die Chance auf Regen, insbesondere zu Beginn und am Ende der Regenzeit, und hilft so, den Wasserkreislauf wiederherzustellen.
Fanya Juu und Fanya Chini sind Techniken zum Sammeln von Regenwasser. Die Landwirte heben Gräben entlang der Konturen innerhalb ihres Ackerlandes aus, um Erosion zu verhindern und das wertvolle Regenwasser innerhalb ihres Landes aufzufangen.
Insgesamt 8 Kilometer dieser Konturen wurden von den Landwirten gegraben in South Rift.
Indem wir diverse Techniken für die Landschaftswiederherstellung anwenden, können wir nachhaltige Vegetation zurück auf die Weideländer bringen.
Die vorgeschlagenen Techniken sind:
Die angewendeten Techniken helfen uns dabei, Erosion von fruchtbarem Boden zu verhindern und den Wasserhaushalt im Boden wiederherzustellen.
Das Auffangen von Wasser dient auch als Lösung für das Weidungsmanagement. Indem wir mehr Wasser außerhalb der geschützten Weideflächen zur Verfügung stellen, können Nutztiere länger aus empfindlichen Regionen ferngehalten werden, sodass die Vegetation mehr Zeit hat, sich zu erholen.
Grassamenbanken sind kleine Teile des Gemeindelandes, das für die Produktion von Gräsern und Grassamen genutzt wird.
Die Grassamenbanken werden von Massai-Frauengruppen geleitet und aufrechterhalten. Sobald die Gräser vollständig gewachsen sind, produzieren diese Grassamen, welche die Frauen daraufhin auf lokalen Märkten oder an anderen Wiederbegrünungs-Projekte verkaufen können. Dies generiert ein höheres Einkommen für die Frauen und bringt mehr Grün in andere Regionen. Eine Win-win-Situation!
Um die Nachhaltigkeit unserer Projekte sicherzustellen, entwickeln wir, zusammen mit einem lokalen Partner und den Gemeinden, einen Plan für das Management der Weideflächen. Das Ziel ist es, Überweidung in kritischen und empfindlichen Weidegebieten vorzubeugen.
Eines der Hauptprobleme in der South Rift Region sind die invasiven Pflanzenarten, die zum Rückgang der gesunden Weideländer führen.
Diese invasiven Spezies in der Projektregion sind Prosopis und Ipomoea. Prosopis ist ein Baum oder Busch, der in extrem trockenen und degradierten Gebieten wächst. Ipomoea ist ein einjähriges Kraut, das gut in halbtrockenen Regionen wächst. Auch wenn beide Spezies Vegetation darstellen, sind diese schädlich für die Gesundheit der Weideländer. Diese Spezies sind nicht genießbar für die Nutztieren, absorbieren viel Bodenwasser und nehmen die eigentliche Vegetation ein: die nachhaltigen Gräser und Büsche, die von Nutz- und Wildtieren konsumiert werden können. Lokale Gemeinden sehen diese Spezies als große Bedrohung für die Gesundheit ihrer Weideländer. Daher werden wir die Prosopis und Ipomoea Pflanzen in unseren Projektregionen entfernen und Raum für andere, nachhaltige Vegetation schaffen.
Prosopis und Ipomoea sind nicht nur ein großes Problem für die Weideländer der South Rift Valley, sondern auch für viele andere Landschaften in Kenia, wo invasive Spezies die gesunde Vegetation verdrängen.
Um unsere Wirkung auf die Landschaftsrestaurierung zu maximieren, fördern wir die Anwendung von verschiedenen Methoden für nachhaltige Landnutzung innerhalb der lokalen Gemeinden. Diese Methoden beinhalten Weidungsmanagement, die Kontrolle invasiver Spezies und Kontrollmethoden gegen Erosion.
Wir tun dies, indem wir Trainings anbieten, Gemeindeversammlungen organisieren und verschiedene Kommunikationsmittel nutzen, die sich auf den Austausch von Wissen und Inspiration konzentrieren. Indem wir Gemeindemitglieder motivieren, nachhaltige Landnutzungs-Praktiken auszuprobieren und zu nutzen, können wir Landschaften in der Region grün und gesund halten.
Das Projekt in der South Rift Valley ist Teil des Green Future Farming (GFF) Programmes, eine Initiative von RAIN, MetaMeta und Justdiggit. GFF ist ein vier-jähriges Projekt (2019-2023), das zeigen möchte, wie regenerative Landwirtschaft sowohl Landwirten als auch der Umwelt in drei verschiedenen Landschaft, in drei unterschiedlichen Ländern (Uganda, Äthiopien und Kenia) zugutekommen kann. Durch die Kombination von Investitionen in Landschaftsrestaurierung und Landschaftsmanagement, dem Mainstreaming von regenerativer Landwirtschaft und dem Stärken von lokalen Wertschöpfungsketten, möchte das Projekt ländliche Wirtschaften dynamischer machen.
Was das GFF Programme besonders macht ist die Tatsache, dass jede Organisation nicht nur ihr eigenes, lokales Programm führt, sondern auch andere Projekte mit ihrer Expertise unterstützt. Das ultimative Ziel des Programmes ist es, eine grüne Zukunft für viele Menschen, besonders für Frauen und junge Menschen, in verschiedenen Teilen Ost-Afrikas zu schaffen. Das Programm wird von der IKEA Foundation unterstützt.