Wiederbegrünungsprojekt
Amboseli & Olgulului-Ololarashi, Kenia
Work
Wiederbegrünung und Verbesserung des Landes der Maasai-Hirten und Bauern
In Arusha, im nördlichen Teil Tansanias, unterstützen wir das Programm der Partner LEAD und Erbacher Stiftung mit Kommunikationskraft und Wissen zur Wiederbegrünung. Gemeinsam wollen wir die Vegetation zurückbringen und die Lebensgrundlage der agro-pastoralen Haushalte verbessern, die stark von ihren Weideflächen und Ackerböden abhängen.
Arusha hat eine der trockensten Gegenden des Landes: den Monduli-Distrikt. Da die Maasai eine dominante Gemeinschaft in diesem Gebiet sind, ist die Viehhaltung eine der wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten. Die Weideressourcen sind jedoch nicht ausreichend. Die derzeitige Bauerngemeinschaft hat auch Schwierigkeiten mit der Produktivität ihrer Farmen. Zeit für eine Veränderung! Deshalb unterstützen wir das Programm der Partner LEAD und Erbacher Stiftung mit Kommunikationskraft und Wissen zur Wiederbegrünung. Das Programm zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern und gleichzeitig das Land zu begrünen und abzukühlen. Die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, sind Rainwater Harvesting (RWH) und Pastoralist Managed Natural Regeneration (PMNR). Diese Methoden sind schnell, kostengünstig und nachhaltig und werden es den Hirten und Bauern, die in den am meisten degradierten Landschaften leben, ermöglichen, ihre Weideflächen und Ackerböden wiederherzustellen. Dies wird sich positiv auf die Wasserverfügbarkeit, die Bodengesundheit, die Ernteerträge und das Gras und Futter für das Vieh auswirken.
Bäume regeneriert
Bunds gegraben
zurückgehaltenes Wasser im Jahr 2021
Land unter intensiver Wiederherstellung
Wir bringen diese vergessenen Baumstümpfe zurück, indem wir eine Technik namens Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) anwenden, oder – wie wir es gerne nennen: Kisiki Hai. Das ist effektiver als neue Bäume zu pflanzen!
Durch die Regeneration dieser Bäume sind wir in der Lage, die degradierten Flächen wiederherzustellen und diese Gebiete wieder grün und kühl zu machen.
Bunds (oder wie wir sie gerne nennen: „Erdlächeln“) sind halbrund geformte Sickerbecken, die Regenwasser auffangen.
Sie werden in unseren Projektgebieten in Afrika gegraben, um Regenwasser aufzufangen, das sonst über den trockenen, kargen Boden weggespült wird. Durch das Graben von Sickerbecken können wir eine große Fläche in kürzester Zeit wiederbepflanzen, wovon die Artenvielfalt, die Natur, die Menschen und – letztendlich unser Klima profitieren.
Einer der Hauptvorteile, die das Zurückbringen von Vegetation mit sich bringt, ist, dass sie mehr Feuchtigkeit in der Luft erzeugt. Die Vegetation „transpiriert“: Sie gibt Feuchtigkeit an die Luft ab, wodurch diese abgekühlt wird. In einem ausreichend großen Maßstab hilft dies, Wolken zu erzeugen und erhöht die Chance auf Regen, insbesondere zu Beginn und am Ende der Regenzeit, und hilft so, den Wasserkreislauf wiederherzustellen.
Gemeinsam mit Bauern und Hirten in Arusha stellen wir 195 Hektar trockenes, degradiertes Land wieder her. Die Wiederherstellung der Vegetation hat viele positive Auswirkungen auf das Klima, auf die Umwelt und die Artenvielfalt, auf die Menschen und ihre Lebensgrundlage.
Bunds sind halbrunde Sickerbecken, die ausgehoben werden, um die verhärtete oberste Erdschicht aufzubrechen.
Die Bunds verlangsamen die Fließgeschwindigkeit von abfließendem Regenwasser und halten dieses zurück, wodurch eine Erosion fruchtbaren Bodens verhindert wird. Dadurch wird der Wasserhaushalt im Boden wiederhergestellt, wodurch den im Boden vorhandenen Samen mehr Wasser zur Verfügung steht. Diese Samen erhalten dadurch die Chance, zu sprießen und das bedeutet: Wiederbegrünung! Im Projektgebiet Arusha hat die Maasai-Gemeinschaft bereits 22.000 Bunds gegraben!
Pastoralist Managed Natural Regeneration (PMNR), oder Kisiki Hai („lebender Stumpf“ in Swahili), ist eine Technik, um Bäume nachwachsen zu lassen und neue, natürlich vorkommende Triebe zu unterstützen, damit sie groß werden.
Im Rahmen des Programms werden lokale Maasai-Hirten und Bauern darin geschult, die Technik auf ihrem eigenen Land anzuwenden, wodurch die Regeneration von 32.000 Bäumen ermöglicht wurde.
Fanya Juu und Fanya Chini sind Regenwassernutzungstechniken. Landwirte graben entlang ihrer landwirtschaftlichen Nutzflächen, damit letztere nicht erodieren, und um dafür zu sorgen, dass das wertvolle Regenwasser auf ihrem Land bleibt.
Fanya Chini bedeutet auf Suaheli „wirf es nach unten“. Es verhindert, dass Regen, der außerhalb eines Ackers fällt, außerhalb des Ackers bleibt, wodurch eine Erosion fruchtbarer Erde verhindert wird. Fanya Juu bedeutet „wirf es nach oben“. Diese Technik verhindert, dass der auf den Acker fallende Regen abfließt, wodurch die Wasserverfügbarkeit für die dort angebauten Nutzpflanzen verbessert wird. So können die Bauern ihr Land noch intensiver wiederbegrünen!
Durch die Ausbildung von 100 Vermittlern (so genannte “ Wiederbegrünung“-Champions) können wir 1200 agro-pastorale Haushalte in der Region Arusha erreichen.
Diese Champions schulen ihre Gemeindemitglieder darin, wie sie Bäume auf ihrem Land regenerieren können. Auf diese Weise werden Tausende von Menschen aktiviert, ihr eigenes Land zu begrünen, wodurch Millionen von Bäumen in der Region Arusha zurückkehren, was zu einer Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Dürre, der Nahrungsmittelproduktion und des Haushaltseinkommens führt. Die „Wiederbegrünung-Champions“ werden auch in der Regenwassernutzung geschult, was ihnen hilft, das Land noch weiter zu regenerieren.
Wir glauben, dass es nicht nur wichtig ist, die Menschen zu schulen, wie sie ihr Land wiederbeleben können, sondern auch andere Wege zu finden, sie zu erreichen und zu inspirieren.
Durch den Aufbau einer echten Wiederbegrünung-Bewegung wollen wir Millionen von Maasai-Hirten und Bauern erreichen und inspirieren. Ein Teil dieser Wiederbegrünung-Bewegung ist unsere Film-Roadshow: eine Video-Karawane, die von Dorf zu Dorf zieht. Die Roadshow ist eine ganztägige Veranstaltung, gefüllt mit Theater, Musik, Tanz und Performances rund um Kisiki Hai. Am Abend wird eine große Kinoleinwand aufgebaut, auf der der inspirierende Film Kisiki Hai gezeigt wird, der komplett in Tansania gedreht wurde.
Um die Wiederbegrünung-Bewegung noch weiter zu verbreiten, haben wir verschiedene Ansätze entwickelt, um Gemeinden zu erreichen und zu aktivieren, ohne sie physisch zu besuchen. Auf diese Weise können wir Hirten und Bauern in und außerhalb der Region Arusha inspirieren!
Gemeinsam mit den Partnern LEAD und Erbacher Stiftung werden wir einen SMS-Service für Wiederbegrünung anbieten. Hirten können sich für diesen Service anmelden, der ihnen jede Woche eine SMS mit Tipps und Tricks zum Üben von Kisiki Hai und Fanya Juu und Fanya Chini schickt.
Wir verfolgen das Ziel, Afrika in den kommenden 10 Jahren wiederzubegrünen, gemeinsam mit 350 Millionen Bauern und dir.
Wollen wir den Planeten innerhalb eines Jahrzehnts abkühlen, dann müssen alle für diesen Wandel an einem Strang ziehen. Wir nutzen die Kraft der Medien, der Daten und der neuesten Technologien, um unsere Botschaft in die Welt zu tragen eine Hochskalierung zu erreichen. Wir möchten eine ganze Generation inspirieren, zusammenbringen und stärken und eine Regreen-Bewegung gründen.