Weidemanagement ist für die Wiederbegrünung unerlässlich!
Wusstest du, dass eine der wirksamsten Methoden der Bodenbegrünung darin besteht, überhaupt nicht direkt einzugreifen? Indem wir bestimmte Gebiete beweiden, gönnen wir dem Boden eine Pause und lassen die Natur die schwere Arbeit machen. Und so funktioniert’s.
Die Auswirkungen der Überweidung
Überweidung ist eine der Hauptursachen für Bodendegradation. Von Überweidung spricht man, wenn Wildtiere oder Vieh übermäßig viel Weideland abfressen und die Vegetation nicht genügend Zeit hat, sich zu erholen.
Wir sehen die negativen Folgen der Überweidung in vielen der Gebiete, in denen wir arbeiten. Ein Beispiel ist unser Projektgebiet in Olgulului – Ololarashi (OOGR) in Kenia, wo das Vieh der Maasai-Hirten einen großen Teil der Vegetation abgefressen hat. Oft werden auch die Wurzeln der Vegetation gefressen, was das Nachwachsen der Vegetation erschwert. Bäume, Sträucher und Grasarten sind verschwunden, was zu einer starken Erosion in dem Gebiet geführt hat. Die Überweidung hat noch weitere negative Folgen, wie z. B. weniger Futter für das Vieh und eine verstärkte Konkurrenz zwischen Menschen und Wildtieren um Wasser und Nahrung.
Die Lösung: Weidemanagement
Glücklicherweise gibt es eine Lösung für die Wiederherstellung dieser Weideflächen: Weidemanagement. Indem man verhindert, dass das Vieh in den am meisten gefährdeten Gebieten weidet, haben diese Gebiete Zeit, sich zu erholen. In unseren Projekten verbreiten wir das Wissen über die Vorteile und Techniken der Viehhaltung und des Weidemanagements auf verschiedene Weise, wobei wir die Massai-Gemeinschaften stets mit einbeziehen.
Olopololi
Aber woher wissen die Maasai-Hirten, in welchen Gebieten es Regeln für das Weiden gibt?
Mit Hilfe von Olopololi-Parzellen! Eine Olopololi-Parzelle ist eine traditionelle Weidemanagementtechnik der Massai, die wir gemeinsam mit unseren Partnern ACC und AET in das Gebiet zurückgebracht haben. Bei den Olopololi-Plots handelt es sich um markierte Bereiche von Gemeinschaftsland, in denen das Weiden nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist, z. B. am Ende der Trockenzeit, wenn es weniger andere Weideplätze gibt, oder nur für bestimmte Tiere wie Kälber.
Mithilfe von Wegweisern und Sensibilisierungskampagnen informieren wir die lokalen Gemeinschaften darüber, in welchen Gebieten die Weidevorschriften gelten. Weideausschüsse, bestehend aus 130 Gemeindemitgliedern, werden geschult, um die nachhaltige Bewirtschaftung der Weideflächen zu überwachen. Sie überwachen die Parzellen genau, damit das Gras Zeit hat, wieder zu wachsen.