Wie funktionieren Grassamenbanken?
Die meisten Menschen wissen, dass wir Wälle graben und Bäume pflanzen, um unseren Planeten wiederzubeleben. Es gibt jedoch auch andere, ebenso wirksame Techniken, die wir bei unseren Projekten einsetzen. Deshalb haben wir beschlossen, eine unserer wirkungsvollsten Maßnahmen hervorzuheben: Grassamenbanken.
Warum sind Grassamenbanken so wichtig?
Bei Grassamenbanken handelt es sich um degradierte kommunale Flächen, die in grünes Grasland umgewandelt werden, das für die Ernte dieser Gräser geeignet ist. Die Grassamenbanken werden von Gruppen in Kenia verwaltet und gepflegt. Sobald die Gräser ausgewachsen sind, produzieren sie Grassamen, die auf lokalen Märkten oder an andere Wiederbegrünungsprojekte verkauft werden.
Grassamenbanken bieten den lokalen Gemeinschaften wirtschaftliche Möglichkeiten und stellen gleichzeitig geschädigte Landschaften wieder her. Außerdem trägt dieses Projekt dazu bei, einheimische Weidegräser zu erhalten, die oft vernachlässigt und in Bezug auf den Markt und die Erhaltung unterentwickelt sind.
Einrichtung von Grassamenbanken
Grassamenbanken werden von und für lokale Gemeinschaften betrieben. Bei jedem neuen Grassamenbank-Projekt beginnen wir gemeinsam mit unserer Partner*innenkooperation, dem Maasai Wilderness Conservation Trust (MWCT), einen Prozess der Einbeziehung der Gemeinden. In Gesprächen mit den Gemeindeleitenden erklären wir die Vorteile von Grassamenbanken und was die Beteiligung der Gemeinden bedeutet. Die Entscheidung, wo Grassamenbanken angelegt werden sollen, wird dann von der Gemeinde getroffen. Bei dem ausgewählten Standort handelt es sich häufig um ein degradiertes Gebiet von etwa zehn Hektar.
Maasai-Frauen beim Sammeln von Grassamen
Unerwünschte Gäste fernhalten
Nach dem Anlegen der Grassamenbanken wird das Gelände von der Gemeinde eingezäunt, um es vor ungebetenen Gästen zu schützen. Schließlich ist es unmöglich, Gras anzubauen und zu ernten, wenn Vieh und Wildtiere es als Snack nutzen!
Bienenstöcke Justdiggit, Kenia
Fun fact: Elefanten fressen gerne die Gräser und beschädigen leider die Zäune. Um dies zu verhindern, hat Save the Elephants eine geniale Lösung für uns gefunden: Bienenstöcke. Da Elefanten Bienen fürchten, stellen wir Bienenstöcke an den Zäunen auf, um sie davon abzuhalten, das Gelände zu betreten!
Das Gras wachsen lassen
Um ein gutes Wachstum der Gräser zu gewährleisten, muss der Boden bearbeitet werden. Dadurch wird der Boden aufgeweicht und die Versickerung gefördert. Wenn die Zeit für die Aussaat gekommen ist, werden einheimische Grassamenarten auf den Boden gelegt und mit Ästen abgedeckt. Die Grassamenbanken werden zweimal im Jahr geerntet.
Maasai-Frauengruppen
In unseren Projekten auf der Kuku Group Ranch und bei OOGR (Kenia) haben wir damit begonnen, die Grassamenbanken in Unternehmen zur Wiederherstellung der Landschaft umzuwandeln. Wir unterstützen Frauen aus der Maasai-Gemeinschaft beim Anbau, der Ernte und dem Verkauf der Grassamen, so dass sie ein zusätzliches Einkommen erzielen können. Dies kann den Frauen helfen, die Schulgebühren und die Gesundheitsversorgung zu bezahlen und ihre Familien zu unterstützen. Es kann auch ihren Status in der Gemeinschaft verbessern, da jede*r sehen kann, dass es ihr Unternehmergeist ist, der die Grassamenbanken zu so erfolgreichen Projekten macht.
Maasai-Frauen beim Abwiegen der gesammelten Justdiggit-Samen
Zurzeit sind 272 Unternehmerinnen an allen unseren Grassamenbanken beteiligt. Zusammen haben sie 4.000kg Grassamen geerntet – das entspricht dem Gewicht eines afrikanischen Elefanten!