Wiederbegrünungsprojekt
Kuku, Kenia
arbeit
Wiederbegrünung und Verbesserung des Landes der Maasai-Hirten und Bauern
Im Norden Tansanias arbeiten wir mit Trias und der LEAD Foundation zusammen, um den Regionen Arusha und Manyara neues Leben einzuhauchen.
Die Regionen sind die Heimat von Bäuer*innen und Viehzüchter*innen, deren Lebensunterhalt von der Landwirtschaft und der Viehzucht abhängt, die aber aufgrund von Dürre und unzureichendem Weideland vor großen Herausforderungen stehen.
Zeit für eine Veränderung! Deshalb restaurieren wir gemeinsam mit der LEAD Foundation, Trias und Mitglieder-basierten Organisationen landwirtschaftliche und kommunale Weideflächen entlang des Lake Manyara – Lake Natron Wildlife Corridors.
Unser Ziel ist es, das Leben der lokalen Communities zu verbessern und gleichzeitig die Natur durch Regenwassernutzung (RWH), bäuerlich verwaltete Naturregeneration (FMNR) und pastoral verwaltete Naturregeneration (PMNR) wiederherzustellen. Diese Methoden sind schnell, kostengünstig und nachhaltig und ermöglichen es den Bewohner*innen, ihr Land zu verjüngen, was sich positiv auf die Wasserverfügbarkeit, die Bodengesundheit, die Ernteerträge und das Viehfutter auswirkt. In größerem Maßstab hat die Wiederbegrünung auch eine kühlende Wirkung auf das lokale Klima.
Bäume regeneriert
Bunds gegraben
Liter zurückgehaltenes Wasser
Grassamenbanken
Fanya Juu & Fanya Chini
Wir bringen diese vergessenen Baumstümpfe zurück, indem wir eine Technik namens Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) anwenden, oder – wie wir es gerne nennen: Kisiki Hai. Das ist effektiver als neue Bäume zu pflanzen!
Durch die Regeneration dieser Bäume sind wir in der Lage, die degradierten Flächen wiederherzustellen und diese Gebiete wieder grün und kühl zu machen.
Bunds (oder wie wir sie gerne nennen: „Erdlächeln“) sind halbrund geformte Sickerbecken, die Regenwasser auffangen.
Sie werden in unseren Projektgebieten in Afrika gegraben, um Regenwasser aufzufangen, das sonst über den trockenen, kargen Boden weggespült wird. Durch das Graben von Sickerbecken können wir eine große Fläche in kürzester Zeit wiederbepflanzen, wovon die Artenvielfalt, die Natur, die Menschen und – letztendlich unser Klima profitieren.
Einer der Hauptvorteile, die das Zurückbringen von Vegetation mit sich bringt, ist, dass sie mehr Feuchtigkeit in der Luft erzeugt. Die Vegetation „transpiriert“: Sie gibt Feuchtigkeit an die Luft ab, wodurch diese abgekühlt wird. In einem ausreichend großen Maßstab hilft dies, Wolken zu erzeugen und erhöht die Chance auf Regen, insbesondere zu Beginn und am Ende der Regenzeit, und hilft so, den Wasserkreislauf wiederherzustellen.
In unseren Grassamenbanken bauen Massai-Frauen Gras (Heu) und Samen an, ernten und verkaufen sie. Sie erzielen so ein Einkommen, indem sie die Samen auf lokalen Märkten oder an Organisationen verkaufen. Die Grassamenbanken bilden eine grüne Oase in der kargen Umgebung, und das Heu, welches die Frauen ernten, dient in Trockenzeiten als Futter für ihr Vieh.
Der Verkauf der Gräser und der von den Grassamenbanken geernteten Grassamen dient als alternative Einkommensquelle für die 81 Frauen der Massai-Community, welche an der Verwaltung dieser Banken beteiligt sind und macht sie unabhängiger.
Fanya Juu und Fanya Chini sind Techniken zum Sammeln von Regenwasser. Die Landwirte heben Gräben entlang der Konturen innerhalb ihres Ackerlandes aus, um Erosion zu verhindern und das wertvolle Regenwasser innerhalb ihres Landes aufzufangen.
Insgesamt 28 Kilometer dieser Konturen wurden von den Landwirten gegraben in Norden Tansania.
Bunds sind halbrunde Sickerbecken, die ausgehoben werden, um die verhärtete oberste Erdschicht aufzubrechen.
Die Bunds verlangsamen die Fließgeschwindigkeit von abfließendem Regenwasser und halten dieses zurück, wodurch eine Erosion fruchtbaren Bodens verhindert wird. Dadurch wird der Wasserhaushalt im Boden wiederhergestellt, wodurch den im Boden vorhandenen Samen mehr Wasser zur Verfügung steht. Diese Samen erhalten dadurch die Chance, zu sprießen und das bedeutet: Wiederbegrünung! Im Projektgebiet Arusha hat die Maasai-Gemeinschaft bereits 31.000 Bunds gegraben!
Pastoralist Managed Natural Regeneration (PMNR), oder Kisiki Hai („lebender Stumpf“ in Swahili), ist eine Technik, um Bäume nachwachsen zu lassen und neue, natürlich vorkommende Triebe zu unterstützen, damit sie groß werden.
Im Rahmen des Programms werden lokale Maasai-Hirten und Bauern darin geschult, die Technik auf ihrem eigenen Land anzuwenden, wodurch die Regeneration von 97.000 Bäumen ermöglicht wurde.
Fanya Juu und Fanya Chini sind Regenwassernutzungstechniken. Landwirte graben entlang ihrer landwirtschaftlichen Nutzflächen, damit letztere nicht erodieren, und um dafür zu sorgen, dass das wertvolle Regenwasser auf ihrem Land bleibt.
Fanya Chini bedeutet auf Suaheli „wirf es nach unten“. Es verhindert, dass Regen, der außerhalb eines Ackers fällt, außerhalb des Ackers bleibt, wodurch eine Erosion fruchtbarer Erde verhindert wird. Fanya Juu bedeutet „wirf es nach oben“. Diese Technik verhindert, dass der auf den Acker fallende Regen abfließt, wodurch die Wasserverfügbarkeit für die dort angebauten Nutzpflanzen verbessert wird. So können die Bauern ihr Land noch intensiver wiederbegrünen!
Durch die Ausbildung von 100 Vermittlern (so genannte “ Wiederbegrünung“-Champions) können wir 1200 agro-pastorale Haushalte in der Region Arusha erreichen.
Diese Champions schulen ihre Gemeindemitglieder darin, wie sie Bäume auf ihrem Land regenerieren können. Auf diese Weise werden Tausende von Menschen aktiviert, ihr eigenes Land zu begrünen, wodurch Millionen von Bäumen in der Region Arusha zurückkehren, was zu einer Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Dürre, der Nahrungsmittelproduktion und des Haushaltseinkommens führt. Die „Wiederbegrünung-Champions“ werden auch in der Regenwassernutzung geschult, was ihnen hilft, das Land noch weiter zu regenerieren.
Wir glauben, dass es nicht nur wichtig ist, die Menschen zu schulen, wie sie ihr Land wiederbeleben können, sondern auch andere Wege zu finden, sie zu erreichen und zu inspirieren.
Durch den Aufbau einer echten Wiederbegrünung-Bewegung wollen wir Millionen von Maasai-Hirten und Bauern erreichen und inspirieren. Ein Teil dieser Wiederbegrünung-Bewegung ist unsere Film-Roadshow: eine Video-Karawane, die von Dorf zu Dorf zieht. Die Roadshow ist eine ganztägige Veranstaltung, gefüllt mit Theater, Musik, Tanz und Performances rund um Kisiki Hai. Am Abend wird eine große Kinoleinwand aufgebaut, auf der der inspirierende Film Kisiki Hai gezeigt wird, der komplett in Tansania gedreht wurde.
Um die Wiederbegrünung-Bewegung noch weiter zu verbreiten, haben wir verschiedene Ansätze entwickelt, um Gemeinden zu erreichen und zu aktivieren, ohne sie physisch zu besuchen. Auf diese Weise können wir Hirten und Bauern in und außerhalb der Region Arusha inspirieren!
Gemeinsam mit den Partnern LEAD und Erbacher Stiftung werden wir einen SMS-Service für Wiederbegrünung anbieten. Hirten können sich für diesen Service anmelden, der ihnen jede Woche eine SMS mit Tipps und Tricks zum Üben von Kisiki Hai und Fanya Juu und Fanya Chini schickt.
Um wirklich zu verstehen, wie naturbasierte Lösungen ganze Landschaften, Ökosysteme und Gemeinschaften verändern, musst du es mit eigenen Augen sehen.
Und genau da gibt es ein Problem: Wir können nicht die ganze Welt in unsere Projektgebiete bringen. Doch mit dieser interaktiven Erfahrung haben wir eine Lösung gefunden! Wir haben beschlossen, unsere Begrünungsprojekte direkt zu dir zu bringen – virtuell, egal wo du bist.
Wir verfolgen das Ziel, Afrika in den kommenden 10 Jahren wiederzubegrünen, gemeinsam mit Millionen Bauern und dir.
Wollen wir den Planeten innerhalb eines Jahrzehnts abkühlen, dann müssen alle für diesen Wandel an einem Strang ziehen. Wir nutzen die Kraft der Medien, der Daten und der neuesten Technologien, um unsere Botschaft in die Welt zu tragen eine Hochskalierung zu erreichen. Wir möchten eine ganze Generation inspirieren, zusammenbringen und stärken und eine Regreen-Bewegung gründen.